Thomas Michel im Interview über die Saison und seine „Sport-Arbeit-Combo“

Er ist ein waschechtes Eigengewächs der Bonn/Rhöndorfer-Kooperation und gehört seit dieser Spielzeit zu den festen Leistungsträgern im ProB-Trikot der Dragons. Doch neben seinem spielerischen Einsatz bei den Dragons gehört Thomas Michel ebenso zum erweiterten Kader der Telekom Baskets Bonn und absolviert neben dem Sport eine handwerkliche Ausbildung. Klingt nach viel Stress und ist es auch, wie der 2,00 Meter große Forward zu berichten weiß.

 

 

 

 

 

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Thomas Michel (Foto: Dragons Rhöndorf)

Dragons.de: Thomas, die Hinrunde der ProB-Saison 2016/17 biegt auf die Zielgerade ein. Wie fällt dein Fazit zum Abschneiden der Dragons und deinen persönlichen Leistungen bisher aus?

Thomas Michel: Ich denke, dass jedem bewusst ist, dass wir unter unseren Erwartungen spielen. Ich hatte ein gutes erstes Spiel und auch das letzte gegen Weißenhorn war eins der besseren Spiele. Insgesamt war es bei mir aber eher wie eine Achterbahnfahrt. Wir müssen alle konstanter unsere Leistung bringen, um uns in eine bessere Position für die Playoffs zu bringen. Darum geht es letzten Endes in der Hauptrunde. Wir haben eine super Mannschaft dieses Jahr. Die Teamchemie stimmt, jeder kann jedem vertrauen. Zudem haben wir großartige Fans und eine überragende Stimmung bei den Spielen, daher bin ich überzeugt davon, dass wir unser gesetztes Ziel, welches mindestens der 4. Platz ist, gemeinsam erreichen!

Du bist ein Kind der Kooperation zwischen den Telekom Baskets Bonn und den Dragons Rhöndorf und hast die gemeinsamen Ausbildungsmannschaften in der JBBL und NBBL erfolgreich durchlaufen und gehörst seit dieser Saison zum festen Stamm der Dragons, nachdem du in der vergangenen Saison noch Stammspieler in der 2. Mannschaft der Telekom Baskets warst. Wie wichtig war es für dich, dass du die Möglichkeit hattest, dich sozusagen Step by Step sportlich zu weiterzuentwickeln?

Ich denke, dass ich großes Glück gehabt habe, von so hervorragenden Coaches begleitet zu werden. Sei es in der JBBL unter Jost Meiworm oder in der NBBL unter Olaf Stolz und Christian Mehrens. Alles was ich bisher erreicht habe, habe ich vor allem ihnen zu verdanken. Es war sehr wichtig für mich, dass ich früh im Herrenbereich mitspielen konnte. So konnte ich mich schnell an die doch härtere Gangart gewöhnen. Dass ich in meiner letzten NBBL Saison bei der BBL mittrainieren konnte, hat mir natürlich sehr geholfen. Durch die Doppellizenz im letzten Jahr konnte ich sowohl in der 1. Regionalliga, als auch in der ProA spielen, was mich und mein Spiel ebenfalls geprägt hat.

Neben deinen Einsätzen im Trikot der Dragons und der Telekom Baskets Bonn absolvierst du parallel eine berufliche Ausbildung zum Schreiner bei einer Bonner Tischlerei. Wie schwierig und stressig ist es, Sport und Arbeit unter einen Hut zu bekommen und wie sieht der typische Alltag bei dir aus?

Auch hier muss ich sagen, habe ich großes Glück gehabt! Ich habe sowohl einen toleranten Chef, der mir extrem entgegen kommt was den Basketball angeht und außerdem habe ich eine mindestens ebenso tolerante Freundin, die sehr oft auf mich verzichten muss und Eltern, die mich bei allem unterstützen. Daher fällt es mir recht leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Ein typischer Alltag beginnt bei mir um 6 Uhr, wenn der Wecker klingelt. Dann beginnt um 7 Uhr die Arbeit, die mich meistens bis 16 Uhr in Beschlag nimmt. Anschließend bin ich gegen halb 5 zuhause und wenn wir schon um 18 Uhr trainieren bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge. Dann esse ich noch etwas und mache mich auf zum Training. Freitags sieht das immer schon etwas stressiger aus, da wir schon um 16 Uhr trainieren. Aber zum Glück darf ich eine halbe Stunde früher gehen, um ansatzweise pünktlich beim Training zu sein. Zusammenfassend würde ich sagen, dass man sich an den Ablauf gewöhnt, bis man in einen Rhythmus kommt. Dann vergehen die Tage auch wie im Flug.

(Dragons Rhöndorf)