„Wir spielen teamorientiert und variabel!“

Dragons-Geschäftsführer Sebastian Schmidt im Interview

Mit dem Sieg beim RevuePalast Ruhr-Pokal der Hertener Löwen haben die Dragons Rhöndorf die Testspielphase für die neue ProB-Saison erfolgreich beendet. Geschäftsführer Sebastian Schmidt zieht im Interview eine Bilanz der Vorbereitung und gibt einen Ausblick auf die an diesem Freitag beginnende Spielzeit 2014/2015.

Sebastian, das Turnier in Herten gewonnen, dabei den ProA-Ligisten aus Leverkusen deutlich geschlagen: Sind die Dragons für den Saisonstart in Hanau gut gerüstet?

Keine Frage, wir sind glücklich über den Turniersieg. Aber bei uns hebt nun keiner ab. Vorbereitungsspiele haben immer einen besonderen Charakter und gerade die Partie gegen Leverkusen muss man angesichts deren Ausfälle richtig einordnen können.

Die Formkurve scheint aber dennoch zum richtigen Zeitpunkt nach oben zu zeigen. Mit dem Verlauf der Vorbereitung kann man also zufrieden sein, oder?

Absolut. Wir haben bewusst so früh wie noch nie mit dem Training begonnen und bei der Wahl der Testspielgegner Wert auf eine kontinuierliche Steigerung gelegt. Insgesamt sind wir ohne größere Probleme durch die Vorbereitung gekommen, trotz der aktuellen Verletzung von Viktor Frankl-Maus und der Situation um Ian Carter.

Für Carter kam Theron Laudermill nach Rhöndorf. Wie geht die Eingewöhnung des Amerikaners voran?

Sebastian Schmidt

Sebastian Schmidt

Die ist auf der menschlichen Ebene bereits vollständig abgeschlossen. Es ist bemerkenswert, wie schnell sich Theron in die Mannschaft integriert hat. Es ist nicht leicht, mitten in der Vorbereitung neu in ein Team zu kommen. Aber er ist einfach ein total positiver und offener Typ, so dass er sofort voll akzeptiert war. Das spricht für ihn, aber natürlich auch für den Charakter der gesamten Mannschaft. Sportlich kommt er auch immer mehr in Fahrt. Gegen Leverkusen hat er gezeigt, dass er uns sehr weiterhelfen kann und wird. Davon sind wir überzeugt.

Beim Turnier in Herten machten auch die Youngster der Dragons auf sich aufmerksam. Was kann man von Anton Geretzki, Kostja Mushidi und Alexander Möller erwarten?

Mit Erwartungen wäre ich vorsichtig. Sie haben keinerlei Druck, sondern sollen sich bestmöglich weiterentwickeln. Man darf nicht vergessen, dass die Jungs gerade einmal 15 bzw. 16 Jahre alt sind. Entsprechend steht neben der basketballerischen Ausbildung natürlich auch die schulische und private Förderung im Vordergrund. Es ist aber richtig, dass die drei in Herten einen richtig guten Job gemacht haben.

Der Jugendstil der Drachen ist unverkennbar. Neben den drei Youngstern gibt es ja beispielsweise auch noch Viktor Frankl-Maus und Florian Wendeler, die in dieser Saison mehr Verantwortung übernehmen werden.

Unser Konzept ist klar auf die Förderung junger Talente ausgelegt. Daher ist es doch nur logisch, dass die beiden sukzessive mehr Verantwortung erhalten. Viktor geht nun in sein drittes Jahr in der ProB und ist reif für die gestellten Aufgaben. Er soll die Mannschaft als Point Guard lenken und wir sind überzeugt, dass ihm das gelingen wird. Flo hat durch das Individualtraining mit Christian Mehrens große Schritte nach vorne gemacht und uns in der Vorbereitung absolut überzeugt. Auch er ist für eine größere Rolle als in der letzten Saison bereit.

Wo soll denn die Reise in dieser Spielzeit hin gehen?

Ich will gar keine konkrete Hauptrunden-Platzierung vorgeben. Die Liga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen. Es müssen erst einmal ein paar Spiele absolviert werden, um sich ein genaueres Bild von der Konkurrenz machen zu können. Trotzdem wollen wir mehr als in den letzten Jahren erreichen. Das wäre dann mindestens die zweite Playoff-Runde.

Was kann man von der Mannschaft im Hinblick auf die Spielweise erwarten?

Die Vorbereitung hat gezeigt: Wir spielen ungemein teamorientiert und variabel. Die Zahl der Assists spricht für sich. Das macht uns unberechenbar, weil sich die gegnerische Verteidigung nicht auf einen Akteur konzentrieren kann. In den Testspielen hat man gesehen, dass wir die Scoring-Last auf mehrere Schultern verteilen können. Diese Ausgeglichenheit in Kombination mit einer tiefen Bank dürfte unsere größte Stärke sein.

In der Off-Season hat sich auch in anderen Bereichen einiges getan. Stellen sich die Dragons nun noch professioneller auf?

Wir haben in der Tat viel angeschoben. Sei es die neue strategische Partnerschaft mit der Bitburger Braugruppe und der Coca Cola AG im Bereich des Caterings, der Ausbau unseres Merchandising-Sortiments oder die neue Homepage, die zeitnah online gehen wird. Alles mit dem Ziel, unser Heimspiel-Event und den Service für unsere Fans und Partner weiter zu verbessern. Ich denke, hier sind wir im Vergleich zu anderen ProB-Ligisten sehr gut aufgestellt.

Eine weitere Neuerung ist das ins Leben gerufene Spielfeld-Sponsoring. Wie ist da der aktuelle Stand?

Derzeit sind 32 Felder vergeben. Das ist für die jetzige Phase schon ein ordentlicher Start. Wir erhoffen uns natürlich, dass mit dem Beginn der Saison noch einmal eine zweite Welle einsetzt und sich noch mehr Unterstützer an der Aktion beteiligen werden. Es ist aus meiner Sicht eine tolle Möglichkeit, seine Solidarität mit den Dragons zu dokumentieren.

Stichwort Solidarität: In den letzten Jahren war Rhöndorf der Zuschauerprimus der Liga. Ist das auch in dieser Saison wieder möglich?

Klar. Das ist auch unser Ziel und ich bin guter Dinge, dass wir das wieder erreichen können. Der Dauerkarten-Verkauf ist stabil geblieben, die Vorfreude auf die Saison ist schon wieder riesengroß. Ich bin sicher, dass uns unsere Fans wieder den einen oder anderen Extra-Punkt sichern werden. Der DragonDome wird wieder eine echte Festung sein.

 

(Dragons Rhöndorf)