Jacob Ritter nach Schnupperkurs jetzt fest dabei

Ein Neuzugang im klassischen Sinne ist Jacob Ritter nicht. Der 18-Jährige trainierte bereits in der vergangenen Saison mit dem Wedeler ProB-Kader und geht jetzt in sein erstes „richtiges“ Jahr beim SC Rist. Gleichzeitig ist er wie bisher in der NBBL für die Piraten einsatzberechtigt. „Ich hoffe, mich weiterentwickeln zu können und in den Profibereich hereinschauen zu können. Ich möchte Erfahrung sammeln“, formuliert der 1,98 Meter große Flügel- und Centerspieler seine persönliche Zielsetzung für die Saison 2016/17. Die meisten seiner Mannschaftskollegen (und seiner Gegner) in der 2. Basketball-Bundesliga ProB seien natürlich viel erfahrener als er selbst, die Anforderungen erhöhten sich im Vergleich zur U19-Bundesliga beträchtlich, sagt Ritter: „Das gesamte Spiel ist noch mal viel schneller als in der NBBL und befindet sich auf einem ganz anderen Level.“

Doch für diese mitunter raue Gangart ist er gewappnet, findet der Sportliche Leiter Christoph Roquette: „Jacob hat eine unglaubliche Physis, die er schon das ein oder andere Mal im ProB-Training beweisen konnte. Er hat auch in der NBBL gezeigt, was für ein Potential er besitzt.“ Dort gehört der 18-Jährige, der seine ersten Schritte als Basketballer beim SC Alstertal-Langenhorn ging, ehe er zum BC Hamburg wechselte, zu den Leistungsträgern, erzielte im Verlaufe der Saison 2015/16 in 17 Einsätzen 11,4 Punkte und 7,8 Rebounds pro Partie und war für durchschnittlich 1,7 Assists sowie 1,5 Ballgewinne gut. „Sehr kräftig“ sei er, sagt Ritter auch von sich selbst. „Für die Centerposition bin ich zwar etwas zu klein, mache das aber mit meinem Kopf wieder weg“, erläutert er. Mit Spielwitz und Raffinesse zu Werke gehen also, dem Gegner das vorsetzen, was er möglicherweise nicht erwartet. Er könne Groß und Klein verteidigen, sagt Ritter, „und ich bin jemand, der Ruhe in das Spiel bringt.“

Eine Saisonvorbereitung gibt es für Ritter im Prinzip fast nicht, denn nach dem Ausscheiden mit den Piraten im Playoff-Achtelfinale gegen Gießen wurde ohne Pause weitergearbeitet. Der 18-Jährige, der gerade sein Abitur bestanden hat und ein Medizinstudium erwägt, nimmt zudem am Einzeltraining der Flügelspieler der Hamburg Towers teil und schiebt Krafteinheiten. Zwar werde der Rist-Kader im Vergleich zur vergangenen Saison, als er unter Michael Claxton regelmäßig mittrainierte, ein anderes Gesicht besitzen, doch man werde sich rasch finden, meint Ritter: „Man muss erst mal alle kennenlernen, aber ich denke, dass das schnell gehen wird.“

Während er in der ProB einer der Jüngsten sein wird, ist es bei den Piraten umgekehrt. Hier ist vom 18-Jährigen in seiner letzten NBBL-Spielzeit eine Führungsrolle gefragt. „Mein Ziel und meine Aufgabe ist, das Team so weit wie möglich zu führen und mit dafür zu sorgen, dass wir die Spiele gewinnen. Auf jeden Fall will ich mit den Piraten wieder in die Playoffs kommen“, betont er. Weit kommen und vorne dabei sein – das war für Ritter in der Jugend meist so. Nach seinem Wechsel zu BCH folgten Hamburger Meistertitel und Teilnahmen an den Norddeutschen Meisterschaften. Der basketballerische Ausgangspunkt aber wurde bei SCAL gesetzt. „Ich habe da mal reingeschnuppert, weil ich auf Fußball und Tennis nicht mehr so richtig Lust hatte. Ich hatte da einen sehr netten Trainer, der Herr Bauer hieß, und das große Glück, dass der sich extrem viel Zeit genommen hat, mir alles in Ruhe erklärt hat, wie man wirft, wie die Techniken und so weiter funktionieren. Da wurde der Grundstein gelegt“, erzählt Ritter. Eine sehr gute Basis, auf die im Laufe der Jahre Stück für Stück ein Stein nach dem anderen gesetzt wurde: Gerade erst wieder einer – auf dem steht: ProB!

 

 

(SC Rist Wedel)